Das Bundesfinanzministerium hat die
Broschüre „Die wichtigsten Steuern im internationalen Vergleich“ neu aufgelegt. Basis sind die Zahlen des Jahres 2023. Die Ländervergleiche umfassen neben den Mitgliedstaaten der Europäischen Union auch Japan, Kanada, Norwegen, Schweiz, die USA und das Vereinigte Königreich. Demnach liegt die
Abgabenquote, also das Verhältnis der Steuern und Sozialabgaben zum Bruttoinlandsprodukt, in Deutschland konstant bei 39,3 Prozent und damit international
im oberen Mittelfeld.
Für Kapitalgesellschaften weist Deutschland mit 15 Prozent einen im internationalen Vergleich relativ niedrigen nominalen Körperschaftsteuersatz aus. Die
Gesamtbelastung des Gewinns inklusive Gewerbesteuern und Solidaritätszuschlag liegt allerdings bei
29,93 Prozent und damit im internationalen Vergleich hoch. Lediglich Japan (30,42 Prozent) und Malta (35 Prozent) haben eine höhere tarifliche Unternehmenssteuerbelastung. Bei der Mehrheit der betrachteten Staaten liegt der nominale Steuersatz unter 25 Prozent, größere Industrienationen wie Frankreich, Kanada, die USA oder das Vereinigte Königreich setzen zwischen 25 und 27 Prozent an.
Auch bei der
Belastung des Faktors Arbeit durch Steuern und Sozialabgaben liegt Deutschland im internationalen Vergleich in der Spitzengruppe – für Unternehmen ein wichtiger Punkt, da es dabei nicht nur um die Arbeitgeberanteile an der Sozialversicherung geht, sondern auch um möglicherweise fehlende Beschäftigungsanreize. Ein lediger Durchschnittsverdiener ohne Kinder beispielsweise zahlt in Deutschland
37,4 Prozent des Bruttolohns an Steuern und Sozialbeiträgen. Lediglich in Belgien (39,9 Prozent) und Litauen (37,8 Prozent) ist der Anteil höher; in der Mehrzahl der betrachteten Länder liegt er unter 30 Prozent.
Rechnet man die Arbeitgeberanteile hinzu, entfallen in Deutschland
47,9 Prozent der Arbeitskosten auf Steuern und Abgaben. Nur in Belgien sind mit 52,7 Prozent die Arbeitskosten noch stärker belastet.
Noch ein Blick auf die Umsatzsteuer: Mit einem Regelsatz von
19 Prozent liegt Deutschland im unteren Bereich, lediglich in Malta (18 Prozent) und Luxemburg (16 Prozent) ist der Satz niedriger. Spitzenreiter mit 27 Prozent ist Ungarn, gefolgt von Schweden, Kroatien und Dänemark mit jeweils 25 Prozent.
Erstellt von (Name) E.R. am 09.09.2024
Geändert: 09.09.2024 08:20:16
Autor:
Petra Hannen
Bild:
Bildagentur PantherMedia / ADDRicky
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