Bei den Problemfeldern, die Unternehmen in ihrem Erfolg beeinträchtigen, steht nach wie vor der Punkt
Überregulierung und Bürokratie an der Spitze: Rund drei Viertel der Steuerberater sehen laut der Studie DATEV Seismograf ihre Mandanten davon betroffen. Auf Platz 2 findet sich, wie in den vorherigen Befragungen, der
Fachkräftemangel. Seine Auswirkungen werden zwar etwas weniger belastend bewertet als noch vor einem Jahr. Dennoch stufen gut zwei Drittel der Berater ihre Mandantschaft als betroffen ein. Etwa die Hälfte der Befragungsteilnehmer sehen aktuell auch in
gestiegenen Energiekosten sowie Personalausfällen kritische Problemstellungen für die Unternehmen.
Im Hinblick auf die wirtschaftlichen Aussichten für die Unternehmen in Deutschland erwarten die befragten Steuerberater für die kommenden sechs Monate überwiegend (zu 57 Prozent)
keine deutlichen Veränderungen im Geschäftsverlauf ihrer Mandantenunternehmen. Sowohl die positiven (derzeit 26 Prozent) als auch die negativen Prognosen (18 Prozent) sind gegenüber der Befragung im Vorjahr rückläufig. Trotz dieser insgesamt stabilen Entwicklung hat sich der Anteil der Unternehmen, die von den Beratern als existenzgefährdet eingestuft werden, noch einmal leicht erhöht. Im Durchschnitt sehen sie aktuell rund acht Prozent ihrer Mandate als gefährdet an. Bei der Befragung im Vorjahr waren es noch sieben Prozent.
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Nutzung künstlicher Intelligenz nimmt in den Kanzleien Fahrt auf
Die Einschätzung der eigenen Geschäftslage der Steuerberater zeigt einen leicht positiven Trend. Damit korreliert allerdings nach wie vor ein hohes Arbeitspensum in den Kanzleien. Um dieses zu bewältigen, setzen sie zunehmend auf
generative künstliche Intelligenz (KI). Etwas mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, sich ein wenig mit generativer KI auszukennen. Weitere 14 Prozent schätzen ihren Wissensstand sogar als gut ein. Darüber hinaus hat der KI-Einsatz im beruflichen Umfeld im Laufe des vergangenen Jahres beachtlich zugelegt. Gaben in der Befragung von 2024 noch neun Prozent an, generative KI regelmäßig einzusetzen, wird sie heute bereits von 25 Prozent genutzt.
Für Effizienzgewinne sorgt generative KI demnach insbesondere bei der Recherche und der schriftlichen Kommunikation. Rund zwei Drittel der Umfrageteilnehmer bestätigen dies. Darüber hinaus sehen gut die Hälfte Vorteile beim Wissensmanagement sowie bei der Vorbereitung und Durchführung von Beratungen. Entsprechend halten sechs von zehn Beratern den
Aufbau von KI-Expertise für wichtig, um die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Kanzlei zu erhalten. Knapp die Hälfte erwartet auch eine Veränderung ihrer Rolle in Richtung des Prüfens, Auswertens und Bewertens von KI-generierten Daten. Nach wie vor gibt es auch steuerliche Berater, die eine Nutzung generativer KI im beruflichen Kontext ablehnen. Ihr Anteil ist aber von 13 Prozent im Vorjahr auf nun neun Prozent gesunken.
Steuerberater sind wichtiger Ansprechpartner beim Thema E-Rechnung
Wenn es um die Erfüllung der Pflichten beim Thema
E-Rechnung geht, sind die steuerlichen Berater für die Unternehmen eine wichtige Beratungsinstanz. Etwa vier von zehn Beratern geben an, dass ein Teil ihrer Mandantschaft aufgrund von Empfehlungen durch die Kanzlei bereits frühzeitig auf den Versand von E-Rechnungen umgestellt hat. Als weiterer wichtiger Faktor für eine frühzeitige Umstellung wirken Anforderungen von Geschäftspartnern.
Zur Methodik
Aus dem seit März 2020 regelmäßig erhobenen Corona-Barometer ist nach dem Abklingen der Pandemie im Juni 2022 der
DATEV Seismograf hervorgegangen. Es handelt sich dabei um die wiederkehrende Befragung einer repräsentativen Stichprobe von DATEV-Mitgliedern mit jeweils aktualisierten Fragen. Ergänzend zum monatlich erscheinenden DATEV Mittelstandsindex, der auf aggregierten und anonymisierten Unternehmensdaten basiert, erfasst der DATEV Seismograf die subjektive Einschätzung der Mitglieder zur aktuellen Lage und Entwicklung des Berufs- und Mittelstands.
Der Befragungszeitraum lag zwischen dem 2. und 15. Juni 2025. Insgesamt 504 Kanzleien haben den Fragebogen ausgefüllt.
Erstellt von (Name) S.P. am 30.07.2025
Geändert: 30.07.2025 15:19:42
Autor:
S. P.
Quelle:
DATEV eG
Bild:
Bildagentur PantherMedia / Nomadsoul1
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